Am 6. Mai war Karsten von GeistRaum zu Gast bei der Learntec in Karlsruhe, der Fachmesse für digitale Bildung. In einer Session auf der VR/XR-Stage in Halle 2 hat er darüber geredet, wie wir verschiedene Realitätsebenen nutzen, um mit Menschen geistliche Erfahrungen zu machen. XR-Spiritualität steht dabei für Mixed Reality, also für die Vermischung verschiedener Realitätsebenen. Die offensichtlichen Dinge wie VR-Kirchenräume und die Möglichkeit, klassische Gottesdienste auch in virtuellen Szenarien zu elreben, waren dabei gar nicht das Thema, sondern bewusst die Frage nach neuen Möglichkeiten, die Stärken der Medien für neue Formate zu nutzen.

Geistliche und virtuelle Realität behandeln Phänomene, die physisch nicht greifbar sind, aber unser Erleben ganz real prägen. Bei der Initiative „GeistRaum“ nutzen wir vorhandene Apps, um geistliche und Gemeinschaftserfahrungen zu machen. Das erste Beispiel war ein hybrider Stationengottesdienst in der Kar-Woche, bei der wir die Zeit zwischen Palmsonntag und Gründonnerstag thematisiert haben.

Ein zweites Beispiel war ein Gottesdienst beim Kirchentag, den wir bewusst in Minecraft und vor Ort gestaltet haben. Menschen vor Ort konnten mit VR-Brillen, mit Laptops, Handys und Tablets direkt in Minecraft dabei sein, Mutproben bestehen und virtuelle Gemeinschaft erfahren. Gleichzeitig wurde diese Erlebnisreise auf einer riesigen LED-Wand auf die Bühne übertragen und durch vor-Ort-Moderation für die ca. 700 Menschen in der Halle erlebbar gestaltet. Teilweise hatten wir die gleichen Fragen und Aufgaben, teilweise angepasste Versionen und teilweise musste die eine Gruppe auf die andere Gruppe warten. Am Ende haben beide Gruppen Gebetsanliegen geteilt und mit dem VaterUnser und Segen den Gottesdienst beendet. Also im besten Sinne ein Gottesdienst „der über mich hinausgeht“ und Realitäten verbindet.

Als drittes haben wir über Meditations-Apps nachgedacht. Was man am Smartphone mit Evermore kennt, also das digitale zur Ruhe kommen, kann man mit VR-Brillen auch in knallig bunten 3D-Welten erleben. Teilweise mehr auf kurze 3-5min Erlebnisse fokussiert, teilweise als kleine frei gestaltbare Landschaft mit Erinnerungsorten für bestimmte Erlebnisse und teilweise auch mit nicht zu unterschätzenden ABO-Preisen. Also klassische Meditationsangebote zwischen Spiritualität und Kapitalismus.

Eher aus dem Bildungsbereich kommend, haben wir uns dann noch „ReformingReality“ angeschaut. Die App, beid er wir MartinLuther und Thomas Müntzer zum Leben erwecken und als Augmented Reality direkt in unsere Umgebung hinein holenwollen. KI gestützte Figuren reden über Reformatiopnsthesen und als Nutzer muss ich mich entscheiden, wo ich dazwischen stehe, was meine These heute ist und womit ich zum Influencer werden möchte.
Insgesamt also vier ganz unterschiedliche Bildungs-Fragen, zu denen wir ins Gespräch gekommen sind.